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Der rechte Türflügel ist völlig von vegetabilem Dekor überzogen, das Zentrum in Form eines Medaillons ist in einem tiefen Relief angelegt, während der umgebende Dekor nur sehr flach ausgeschnitten ist. Der Flügel weist einige Merkwürdigkeiten auf, die auf Unfertigkeit und/ oder eine möglicherweise nach-timuridische Herstelltung hinweisen könnten. Dazu gehört eine sehr grob bzw. ungelenk angelegte Vorzeichnung einer Mittelblüte sowie eine insgesamt recht unsaubere Schnitzarbeit (Reste von 'Punzierung'), die vor allem am Grund sichtbar wird.
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Das aus einem Stück gefertigte rahle weist zwei identische Schauseiten auf, die mit einem aufwendigen Floraldekor auf mehreren Ebenen geschmückt sind. Der untere Bereich des Ständers ist mit einem nischenförmigen Medaillon versehen, in dessen Zentrum sich eine Vase mit einer Zypresse befindet. Der obere Teil der mit Mehrpaßbögen abgeschlossenen Nische ist mit einer kalligraphischen Inschrift in naskhi gefüllt. Der obere quadratische Teil des rahle, der zur Auflage des Korans dient, weist eine große symmetrisch auf alle vier Seiten verteilte Inschrift auf, die einem dichten, kleinteiligen Rankengeflecht vorlegt ist. Die Innenseiten des oberen Teils sind weniger aufwendig dekoriert, wie dies bei Koranpulten bis auf eine Ausnahme üblich ist.
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Der Abschluß in Form eines stark anschwellenden Zapfen gehört zu den wenigen erhaltenen Beispielen, die entweder zu einem Kenotaph (Pfosten-Bekrönung) gehören oder das Portal eines Minbars (Nain) krönen. Das "finial" ist mit einem vegetabilen Dekor und einer umlaufenden Inschrift in großen lettern überzogen. Den oberen Abschluß bildet ein weit ausladender Knauf.
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Die Türflügel weisen nicht die typische Gliederung auf, sondern das große Mittelfeld wird durch drei gleichgroße annähernd quadratische Paneele mit geometrischen Dekor (Abfolge: A-B-A) eingenommen. Das geometrische Ornament besteht aus einfachen Formen (acht Drachenvierecke bilden ein abgeschrägtes Quadrat bzw. Achteck = A, ein Viererstern bestehend aus vier schmalen Drachenvierecken = B), dazwischen je ein schmales Paneel mit "laufendem Hund-Dekor (grob gearbeitet), oben und unten eingefaßt von schmalen Inschriftpaneelen. Mit Ausnahme der acht 'Zwischenfelder' (konstruktive Querverstrebungen), deren Dekor unmittelbar an den Rahmen 'anstößt', weisen alle anderen Paneele einen glattbelassenen Rand auf. Eine schmaler Fries mit dem gleichen 'laufenden Hund-Dekor' faßt die Paneele ein und bildet einen Abschluß zum undekorierten Randbreich der Türflügel. Die Türflügel sind im unteren Bereich nicht vollständig erhalten.